Erinnerung

»Im Inneren der Filme

Godards bewegt sich etwas: unruhig, oft nur durch Brüche hindurch bemerkbar, flackernd selbst noch in so ruhigen Filmen wie LE MEPRIS und VIVRE SA VIE«

»Godard legt die Finger

auf die Tasten, spielt in großer Geschwindigkeit seine Generalthemen (Leben, Tod, Kino, Liebe) noch einmal durch und will nun auch noch den letzten Akkord anschlagen:
FIN DE CONTE FIN DE CINEMA«

Psycho – Technik

Mit meiner Magisterarbeit »Psycho – Technik, Untersuchungen zu den frühen Filmen von Jean –Luc Godard«hatte ich vor zwanzig Jahren schon diesselben Gedanken und Phantasmen im Blick wie heute. Es ist sinnlos, die Wahrheit über die eigene Entwicklung irgendwo anders ablesen zu wollen als in den gleichsam »belichteten«Seiten der eigenen mentalen Bewegung. - Der vorliegende Text ist hier so etwas wie die Aufzeichnung von vielen Sitzungen, eingespannt in die Apparatur einer komplizierteren Variante des Münsterbergschen Lügendetektors.

 

Gedanken – Bilder

Heute erinnere ich mich an die frühen Filme Godards wie an einen Traum von einem Anfang, dem die Melancholie des Scheiterns immer schon eingeschreiben war. - Godard selbst war soviel unfreiwillig offenbahrtes Gefühl schon bald peinlich. - Gleichwohl scheint mir, dass in der Zeit von 1955 bis 1967 in der Gestalt von »Nouvelle Vague« und »Nouveau Roman« interessantere Bewegungen in der Kunst und »Lebensphilosophie« möglich waren als in den scheinbar so »revolutionären« Zeiten, die folgen sollten.